Unterschiede in den Schlafstörungen: Welche gibt es? Was kann man tun? Von der Diagnostik bis zu Therapien

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Als Schlafstörungen werden Störungen im Schlafablauf bezeichnet, die die Fähigkeit, einzuschlafen und / oder durchzuschlafen beeinträchtigen, die übermäßiges Schlafen mit sich bringen oder die sich im abnormen Schlafverhalten äußern.

Obwohl Schlaf lebensnotwendig ist, kennt die Medizin bis heute seine genaue Funktion nicht.

Das individuelle Schlafbedürfnis ist sehr unterschiedlich ausgeprägt und kann bei gesunden Menschen zwischen vier und zehn Stunden pro Nacht variieren. Die Dauer und Erholsamkeit des Schlafes werden dabei durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter der momentane emotionale Zustand und das Alter.

Die Schlaflosigkeit

Als Schlaflosigkeit werden alle Arten von Schlafstörungen bezeichnet, die sich in Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen oder gestörte Schlafmuster, die zu einem Schlafdefizit führen, zeigen.  Mit zunehmendem Alter verkürzt sich die Schlafdauer. Das zweite Stadium der Tiefschlafphase kann ganz verschwinden und der Schlaf wird häufiger unterbrochen. Diese Veränderungen sind jedoch normal und bedürfen keinerlei Behandlung; denn es gibt keine Anhaltspunkte, dass sich eine solche Schlaflosigkeit auf die Gesundheit auswirkt.

Schlaflosigkeit ist ein häufiges Symptom. Ungefähr 10% der Bevölkerung leiden an chronischer, ungefähr 50% an vorübergehender Schlaflosigkeit. Sie kann ein primäres Problem darstellen, das heißt lange bestehen, ohne erkennbare Beziehungen zu akuten somatischen oder psychischen Problemen.

Sie kann jedoch auch sekundär bei psychischer Belastung, Schmerzen, körperlichen Erkrankungen und Einnahme oder Entzug von Drogen auftreten. Übermäßiger Alkoholkonsum am Abend kann die Schlafphase verkürzen und zu morgendlichen Entzugserscheinungen führen, so dass der Betroffene beim Erwachen unruhig oder, bei schwerer Alkoholabhängigkeit, ängstlich und zittrig ist.

In diesem Zusammenhang hatte ich bereits in anderen Beiträgen berichtet:

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Einschlafstörungen

Einschlafstörungen gehen häufig mit emotionalen Störungen wie Angst, Phobien oder Depressionen, Schmerz oder unzureichender Schlafhygiene einher. Aber auch Erkrankungen wie das Restless – Legs – Syndrom, das Schlafapnoesyndrom oder das Syndrom einer verzögerten Schlafphase können zu Einschlafstörungen führen.

Hierzu habe ich auch folgende Tipps für Sie:

Beim morgendlichen Früherwachen schläft der Betroffene normal ein, erwacht jedoch frühmorgens und kann nicht mehr einschlafen oder verfällt in einen ruhelosen, unbefriedigenden Schlaf. Dieses Schlafmuster tritt häufig mit dem Alter auf, kann jedoch auch mit Depressionen einhergehen. Angstgefühle, Selbstvorwürfe und Selbstanklage, häufig mit morgendlicher besonders starker Ausprägung, können diese verstärken.

Eine Umkehr des Schlaf-Wach-Rhythmus kann durch den Missbrauch von Sedativa oder auch durch Schichtarbeit ausgelöst werden. Betroffene sind morgens schläfrig, dösen oder schlafen tagsüber sehr viel und haben nachts unregelmäßige und unterbrochene Schlafphasen.

Zu einem Rebound – Wachheitsphänomen kommt es beim Entzug bei Betroffenen, die regelmäßig hohe Dosen von Schlafmitteln eingenommen haben. Meist interpretieren sie das Phänomen falsch als Wiederauftreten der chronischen Schlaflosigkeit und nehmen noch Dosen der Mittel ein.

Diagnostik bei Schlaflosigkeit

Schlafmusters, der Medikamenten- und Drogeneinnahme (hierzu zählen auch Alkohol, Nikotin und Koffein), der psychischen Belastungsfaktoren und der körperlichen Aktivität erörtert werden. Wenn es sich um ein isoliertes Symptom handelt, ist die wahrscheinlichste, physische Ursache ein Schlafabnoesyndrom.

Allerdings kann eine Schlaflosigkeit auch Ausdruck eines verminderten Schlafbedürfnisses sein. Unregelmäßige Schlafzeiten wie Schichtarbeit können bei gesunden Menschen zu Schlafstörungen führen. In der Regel sind Einschlafstörungen durch Angst bedingt.

Frühmorgendliches Erwachen oder Schlaflosigkeit, die sich nicht auf einfache Maßnahmen hin bessert, ist häufig eine Folge von einer ausgeprägten emotionalen Störung, wie einer Depression, oder einer körperlichen Erkrankung, die mit Schmerzen einhergeht. Bei einer anhaltenden Schlaflosigkeit kann eine Untersuchung im Schlaflabor hilfreich sein.

Therapie bei Schlaflosigkeit

Die Therapie hängt von der zugrundeliegenden Störung ab.

Oft reicht schon das Wissen, dass die Schlafstörungen aus verständlichen Ängsten oder einer gut behandelbaren körperlichen Störung resultieren.

Maßnahmen wie:

  • das Einhalten regelmäßiger Schlafenszeiten,
  • dem Verrichten von Routineaktivitäten vor dem Zubettgehen,
  • eine schlaffördernde Umgebung,
  • eine regelmäßige sportliche Aktivität,
  • regelmäßige Entspannung und
  • die Vermeidung von Stimulanzien und Diuretika (Alkohol- oder koffeinhaltige Getränke, Rauchen, koffeinhaltige Lebensmittel wie Schokolade, Appetitzügler)

direkt vor dem Schlafengehen können in vielen Fällen Abhilfe schaffen.

Das Schlafapnoesyndrom

Der Begriff Schlafapnoes-Syndrom steht für eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen die Atmung im Schlaf für mindestens 10 Sekunden in der Regel mehr als 20 mal pro Stunde aussetzt. Zu den bekanntesten Schlafapnoesyndromen gehört das Schnarchen.

Die Hypersomnie

Unter Hypersomnie versteht man eine abnorme Zunahme der Schlafdauer um mindestens 25%. Hierunter fallen beispielsweise die Narkolepsie (ein seltenes Syndrom wiederholter Schlafanfälle mit plötzlichem Kontrollverlust über die Muskulatur, einer Schlafparalyse und hypnagogen Phänomenen im Grenzstadium zwischen Wachen und Schlafen.

Die Parasomien

Somnambulismus (Schlafwandeln) ist gekennzeichnet durch Umherlaufen, Sitzen oder andere komplexe Verhaltensweisen im Schlafzustand. Dabei sind die Augen typischerweise geöffnet, ohne dass sie erkennen lassen, dass etwas wahrgenommen wird. Das Phänomen ist am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Ältere Betroffene können ununterbrochen murmeln, manche verletzen sich an Hindernissen oder Treppen.

Nächtliches Entsetzen (angsterfülltes Schreien mit Um-sich-schlagen) ist bei Kindern sehr häufig und begleitet auch oft das Schlafwandeln. Bei Erwachsenen tritt dieses Phänomen oft in Verbindung mit Alkoholismus oder psychischen Problemen auf.

Auch Alpträume betreffen Kinder häufiger als Erwachsene. Sie treten in der REM-Phase auf, insbesondere unter Fieber, starker Erschöpfung oder nach dem Missbrauch von Alkohol. Die Behandlung richtet sich nach den entsprechenden Grundkonflikten oder der Grundstörung.