Partnerschaftsprobleme und die Lösung im Schlaf

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Die „New York Times“ hat sich in einer Kolumne des Themas Ehe- und Partnerschaftsprobleme angenommen. Es geht hier um eine Studie der Ohio State University, an der 43 Eheleute teilgenommen haben. Das Ziel der Studie war zu erörtern, wie Interaktionen im Eheleben die Gesundheit der Teilnehmer beeinflusst. Alle Paare haben in ihrer Vergangenheit die „üblichen“ Eheprobleme erlebt.

Die häufigsten davon sind der Umgang mit Geld, Zeit und Zusammenleben mit und als Familie oder die Störung des Familienlebens durch Eltern beziehungsweise Schwiegereltern.

Soweit nichts Neues. Wo es aber anfängt, interessant zu werden, ist die Frage, wie die Eheleute mit diesen Konflikten umgehen, beziehungsweise wie sie versuchen selbige zu lösen. Da gibt es die Eheleute, die auf einer konstruktiven und teilweise sogar freundlichen Basis versuchen, zu einem Ergebnis zu kommen. Andere Ehepartner begegnen sich mit Negativismus und einem gewissen Maß an Feindseligkeit.

Da stellt sich die Frage, worauf beruhen die unterschiedlichen Reaktionsmuster? Die Autoren der Studie sind der Ansicht, dass die Antwort auf diese Frage im Schlaf beziehungsweise Schlafmangel zu suchen ist. Denn es hatte sich in dieser Studie gezeigt, dass die negativen, feindseligen Ehepartner deutlich weniger schliefen als ihr freundlicher, konstruktiver Counterpart.

Einer der Autoren begründet dieses Verhalten so: „Menschen mit weniger Schlaf sehen die Welt so als wenn sie sie durch dunkle Gläser betrachten. Ihre Launen sind schlechter. Sie sind grantiger, sodass das Schlafdefizit einen negativen Einfluss auf die Beziehung nimmt.“

Die Teilnehmer der Studie waren zwischen drei und 27 Jahren lang verheiratet. Die Schlafdauer variierte zwischen dreieinhalb bis neun Stunden pro Nacht. Jedes Paar besuchte das Labor zweimal. Hier mussten die Paare über die Themen reden, die die meisten Probleme in ihrer Beziehung bereiteten. Die Wissenschaftler analysierten dann die Videos dieser Unterredungen auf die entsprechenden Parameter. Am Ende der Analyse ergab sich ein deutliches Verhaltensmuster.

Hier das Ergebnis:

Ehepaare waren eher zu Feindseligkeiten geneigt, wenn beide Partner weniger als sieben Stunden pro Nacht schliefen. Die Partner, die mehr als sieben Stunden schliefen, hatten ebenfalls Auseinandersetzungen, jedoch mit einem deutlich unterschiedlichen Ton. Auch wenn solche Auseinandersetzungen häufig und regelmäßig an der Tagesordnung waren, die Tatsache, dass sie genügend Schlaf bekamen, ließ sie mit mehr Geduld und konstruktiven Absichten die Auseinandersetzung führen.

Es ist also nicht die Tatsache, dass man miteinander streitet, was Probleme in der Partnerschaft nach sich zieht. Vielmehr ist die Tatsache, wie man miteinander Unstimmigkeiten bespricht und zu lösen versucht, das entscheidende Moment. Und hier scheint der Schlafentzug eine zentrale Rolle zu spielen.

Die Wissenschaftlerin und Autorin der Studie kommentiert dies so: „Die ausgeschlafenen Ehepartner taten dies mit Humor und Freundlichkeit trotz aller Differenzen. Die weniger ausgeschlafenen Partner wurden teilweise recht unangenehm.“

Der zweite Schritt dieser Studien bestand darin, den „toxischen Einfluss“ von Eheproblemen auf die Gesundheit der Teilnehmer zu beziffern. Hierzu wurden Blutproben von den Teilnehmern genommen, eine Blutprobe vor und eine nach der Auseinandersetzung mit dem Ehepartner. Die Blutproben wurden dann auf Entzündungsmarker untersucht, die im Zusammenhang mit Herzerkrankungen, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen stehen.

Hier zeigte die Studie, dass die weniger ausgeschlafenen Ehepartner nicht nur aggressiver reagieren, sondern dass sie auch deutlich höhere Konzentrationen an entzündungsfördernden Proteinen im Blut nach den Konflikten aufwiesen. Das heißt also, dass Eheprobleme einen „toxischen“ Einfluss auf den Organismus haben, besonders wenn gleichzeitig ein Schlafdefizit vorliegt.

Der Leiter des Forschungsteams betont an dieser Stelle, dass das Schlafdefizit nicht nur zu einem gestressten partnerschaftlichen Verhältnis führt, sondern gleichzeitig einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben kann.
Die gute Nachricht bei dieser Studie ist, dass ein ausgeschlafener Partner offensichtlich bereits reicht, um dieses toxische Milieu zu vermeiden.

Fazit

Eheprobleme nur dann diskutieren, wenn mindestens ein Diskussionspartner ausgeschlafen ist. Am besten aber ist es, wenn beide Teile genug Schlaf genossen haben. Ein ausreichender und erholsamer Schlaf ist aber nicht nur für die Diskussion von unterschiedlichen Standpunkten in der Partnerschaft von Nutzen, sondern hat einen allgemein großen Nutzen für die Gesundheit.

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