Schlafbedürfnis

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Das Schlafbedürfnis eines gesunden Menschen hängt von diversen Faktoren ab und ist daher sehr individuell.

Zunächst bezeichnet man als Schlafbedürfnis die Schlafzeit in Stunden die jemand benötigt um sich frisch und ausgeruht zu fühlen.

Statistisch gesehen sind dies im Durchschnitt 7-8 Stunden. Aber auch Schlafzeiten von 4 Stunden (Kurzschläfer) oder 10 Stunden (Langschläfer) sind als normal anzusehen.

Der Schlaf schafft als physiologischer Erholungszustand den Ausgleich zur Aktivität der Leistungsphase des Tages. Die körperliche Regeneration findet dabei in den Tiefschlafphasen statt. Vergleicht man die unterschiedlichen Schlaftypen in Hinblick auf die Länge ihrer Tiefschlafphasen, stellte man fest, dass mit abnehmender Schlaflänge die Tiefschlafphasen zunehmen.

Trotzdem sollte nach neueren Untersuchungen die „traditionelle“ Achtstundenregel gelten. Das zeigt eine groß angelegte Schlafstudie, deren Ergebnisse im September 2018 im Fachmagazin „Sleep“ publiziert wurde.

10.000 Teilnehmer übermittelten ein Jahr lang täglich ihre Schlafdauer und absolvierten einen Online-Test. Gemessen wurden dabei ihr Denkvermögen, das Kurzzeitgedächtnis sowie ihre sprachlichen Fähigkeiten. Logisches Denken und Sprachkompetenz waren dann am besten, wenn die Probanden ihre Schlafdauer auf 7 bis 8 Stunden schätzten.

Nicht nur eine sehr kurze Nachtruhe von unter 4 Stunden, sondern auch eine längere, etwa 9 bis 10 Stunden dauernde, wirkten sich negativ aus. Zwar war das Kurzzeitgedächtnis nicht betroffen, aber Denken und Sprechen waren signifikant erschwert. Alle Untersuchungen zum Schlaf müssen aber immer hinterfragt werden, wenn die Teilnehmer die Schlafdauer selber angeben müssen. Denn meistens schätzen Menschen ihre tatsächliche Nachtruhe falsch ein.

Ein wesentlicher Faktor für das Schlafbedürfnis ist das Alter. Neugeborene schlafen verteilt über verschiedene Phasen am Tag (polyphasisch) bis zu 20 Stunden. Ein Kleinkind reduziert die Schlafphasen meist auf die Nachtruhe und den Mittagsschlaf (biphasisch) und kommt auf etwa 10-12 Stunden.

Als Erwachsener reduziert man den Schlaf weiter, es gibt nur noch die Nachtruhe (monophasisch) von etwa 7-8 Stunden. Im höheren Alter wird das Schlafverhalten wieder biphasisch (Mittagsschlaf), dafür reduziert sich die Schlaflänge der Nachtruhe weiter auf 6-7 Stunden. Doch auch höher betagten Menschen tut der Achtstundenschlaf gut. Nur können sie eben nicht mehr so gut schlafen, weil sie durch chronische Beschwerden daran gehindert werden.

Jeder Mensch sollte sein individuelles Schlafbedürfnis in etwa kennen und respektieren, aber die Achtstundenregel dabei nicht aus den Augen verlieren. Ein längeres abweichendes Verhalten kann zu einer Schlafstörung führen, die sich z.B. durch abendliches Nicht-Einschlafen-Können, nächtliches Wachliegen, häufige kurze Wachphasen, zu frühes Erwachen am Morgen, Probleme wälzen oder die mit Angst verbundene Erwartung wieder nicht schlafen zu können, äußern kann.

Am Tage kommt es dann oft zu Müdigkeit und Erschöpfung, verminderte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, allgemeines Unwohlsein oder Antriebslosigkeit.

Entgegenwirken kann man durch einen verlässlichen Lebensrhythmus. Aktive und passive Phasen sollten genauso geregelt sein, wie die Ernährung, die zudem ausgewogen sein sollte.