Schlafregression? Das Wort scheint ja nicht viel Gutes zu verheißen, oder? Aber was ist das?

Es handelt sich hier um „Schlafprobleme“ von Kleinkindern in den ersten zwei Lebensjahren, die allerdings eher als normal und weniger als problematisch anzusehen sind. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Schlafstörungen kommen fast sprichwörtlich „über Nacht“. Zuvor hatte das Baby noch wie ein Engel geschlafen.

Aber plötzlich werden die Nächte zu nervlichen Belastungsproben für die Eltern. Aber es besteht kein Grund zur Panik, denn es handelt sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Schlafregression. Und hierbei handelt es sich um eine absolut natürliche Gegebenheit, einen Wechsel im Schlafrhythmus des Babys. Und das wiederum beruht auf dem Fortschreiten der mentalen Entwicklung des Kindes.

Damit scheint die Schlafregression, die ursprünglich Anlass zur Sorge geben könnte, etwas sehr Positives zu sein. Oder umgekehrt: Falls diese Schlafregression nicht einsetzt, dann gibt es möglicherweise Grund zur Sorge, da hier eine langsame mentale Entwicklung die Ursache sein könnte.

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Schlaf Kindchen schlaf

Schlafregression ist also etwas Positives. Zumindest für das Kind, nicht ganz so für die Eltern, die sich die Nächte um die Ohren zu schlagen haben. Die erleben dann ihre eigene Form der „Schlafregression“ im Erwachsenenalter.

Die Bezeichnung selbst klingt zunächst einmal nach einem Rückschritt, wobei genau dieser vermeintliche Rückschritt ein wichtiger Schritt vorwärts in der Entwicklung des Babys ist. Schlafregression ist ein Teil des Wachstums des Kindes. Daher gibt es keinen Grund, besorgt oder ängstlich zu sein. Es gibt keine äußeren Ursachen für die Schlafregression. Diese Entwicklung kommt von Innen heraus und ist natürlich.

Es gibt natürlich eine Reihe von Faktoren, die den Schlaf von Babys stören können. Einer der wichtigsten Gründe dürfte die Zeitumstellung sein, die anscheinend auch den Kleinsten schon Probleme bereiten kann. [1] [2] [3] [4]

Mehr Herzinfarkte nach der Zeitumstellung
(https://www.yamedo.de/blog/mehr-herzinfarkte-nach-der-zeitumstellung/)

Stellungnahme zur „Sommerzeit“ Uhrzeitumstellung 2024
(https://renegraeber.de/blog/stellungnahme-zu-sommerzeit-uhrzeitumstellung-2024/)

Wir müssen den Unsinn mit der Uhren-Umstellung (=MESZ, „Sommerzeit“) endlich beenden!
(https://renegraeber.de/blog/uhren-umstellung-sommerzeit-2018/)

Jede Nacht um 3 Uhr wach – was steckt dahinter?
(https://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/jede-nacht-um-3-uhr-wach-was-steckt-dahinter/)

 

Eine weitere Ursache, die den Schlaf von unseren Babys stören und verhindern kann, ist helles Licht gleich welcher Herkunft. Das gilt im übrigen auch für uns Erwachsene. [5] [6]

Wie schädliches blaues Licht ihren Schlaf stört
(https://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/schaedlich-blaues-licht-schlafen/)

Schlaf im Dunkeln ist besser – Fakten und Studien
(https://www.besser-gesund-schlafen.com/schlaf-im-dunkeln-besser/)

Weitere Störfaktoren sind Hunger, wärmeres Wetter, die ersten Zähnchen, Erkältungen, Aufstoßen etc. Alle diese Faktoren können für turbulente Tage und schlaflose Nächte sorgen. Von daher ist es eine gute Idee, diese Faktoren mit zu berücksichtigen, um zu einer Lösung zu gelangen.

Schlafregression dagegen ist etwas vollkommen anderes. Dieses Phänomen tritt ein, gleichgültig wie gut es dem Baby geht. Über Nacht quasi. Die gute Nachricht hier ist, dass die meisten Fälle von Schlafregression von selbst verschwinden. Es mag etwas dauern, aber ohne jedes Zutun löst sich dieses Problem.

Die Zeitdauer kann bei nur einer Woche liegen, kann aber auch einige Monate anhalten. Für die Eltern bleibt da nur übrig, die Nerven zu bewahren und die übliche Routine aufrechtzuerhalten. Denn das ist der Schlüssel, um durch diese etwas krisenhafte Zeit hindurch zukommen.

Wie erkenne ich eine Schlafregression?

Das hauptsächliche Symptom für eine Schlafregression ist eine grundlegende Veränderung des Schlafrhythmus. Dinge, die darauf aufmerksam machen, sind diese:

  • Der Mittagsschlaf ist kürzer geworden
  • Häufiges Aufwachen während der Nacht
  • Anzeichen von Übermüdung wegen des Mangels an ausreichend Schlaf
  • Es ist schwieriger, das Baby zu beruhigen, wenn es schlafen oder ein Nickerchen machen sollte
  • Schwierigkeiten beim Wiedereinschlafen nachdem das Baby aufgewacht ist
  • Das Baby ist grundlos quengelig

Nachdem alle externen Faktoren, wie oben bereits beschrieben, ausgeschlossen werden können (die Umgebung ist zu hell, zu kalt, das Baby ist hungrig, krank oder liegt in nassen Windeln etc.), dann besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Schlafregression abläuft.

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Wann setzt die Schlafregression ein?

Babys und Kleinkinder können von einer Schlafregression jederzeit betroffen sein. Dieses Ereignis ist für gewöhnlich an wichtige mentale Entwicklungsstadien gekoppelt und weniger an physiologische Veränderungen, wie einen Wachstumsschub, obwohl auch der den Schlaf beeinflussen kann.

Es gibt eine Reihe von allgemein anerkannten Entwicklungsstadien, in denen das Baby eine Schlafregression durchläuft. Das Alter kann hierbei variieren. Alle Babys sind kleine Individuen, die bereits in diesem frühen Alter ihren eigenen Zeitplan haben. Nicht jedes Baby durchläuft eine Schlafregression in allen Entwicklungsstadien. Hier gibt es große Variationsmöglichkeiten.

8 Wochen Schlafregression

Neugeborene kommen in diese Welt mit einem hohen Schlafbedarf, verursacht durch mütterliches Melatonin. Welche Bedeutung Melatonin für den Schlaf hat (nicht nur für Babys), darüber hatte ich bereits geschrieben: [7] [8] [9]

Die Bedeutung des Schlafhormons Melatonin für Ihren Schlaf
(https://www.besser-gesund-schlafen.com/melatonin/)

Das „Schlafhormon“ Melatonin: Wunderhormon ewiger Jugend?
(https://www.naturheilt.com/melatonin/)

Melatonin: Wichtig für Ihr Immunsystem und einen geregelten Tag- und Nachtrhythmus
(https://www.yamedo.de/melatonin/)

Melatonin wird vermehrt gebildet, wenn es dunkel ist. Es fördert den Schlaf und regelt den zirkadianen Rhythmus. Wenn das mütterliche Melatonin beim Baby aufgebraucht ist in den ersten Wochen nach der Geburt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Baby diese Umstellung mit Schlaflosigkeit, und daraus resultierend, mit Quengeligkeit quittiert. Kurze Nickerchen während des Tages und schlaflose Nächte halten dann so lange an, bis das Baby selbst in der Lage ist, sein eigenes Melatonin zu produzieren. Und das ist nach ca. einem Monat der Fall.

Was tun in diesem Fall?

Verdunkelungsrollos können Babys dabei helfen, eine Verbindung zwischen Dunkelheit und Schlaf herzustellen und ein gutes Schlafverhalten in der Nacht zu entwickeln. Auch die Anpassung der Mittagsschlafzeiten kann ihnen helfen, sich von ihren anfänglichen Schlummergewohnheiten zu lösen.

4 Monate Schlafregression

Nach ca. vier Monaten lernen Babys, sich umzudrehen. Hierbei handelt es sich um eine riesige Veränderung. Denn mit dieser Fähigkeit bereiten sie sich darauf vor, ihre Umgebung zu erkunden.

Das ist gleichzeitig der Zeitraum, wo die größten Veränderungen im Schlafrhythmus vollzogen werden. Die Wachzeiten während des Tages verlängern sich deutlich. Und nachts wacht das Baby alle zwei Stunden auf. Und wenn dann das Baby nur einschläft, wenn es auf dem Arm gehalten oder geschaukelt wird, dann werden Eltern und Baby bald übermüdet sein.

Was tun in diesem Fall?

Es ist zwar unmöglich, das Baby am Aufwachen zu hindern. Aber es gibt Möglichkeiten, dem Baby beim Einschlafen zu helfen. Man könnte dies auch als „Schlaftraining“ bezeichnen. Wichtig ist, dass man das Baby nicht lange schreien lässt. Man kann zwar eine gewisse Zeit warten, um zu schauen, ob sich das Baby von alleine beruhigt. Das ist häufig der Fall. Am besten ist, das Baby sanft ins Bettchen zu legen, wenn es müde und schläfrig erscheint.

Man wartet dann, bis dass das Baby von alleine einschläft. Durchaus bewährt scheint sich der Einsatz von „white noise“ zu sein. Hierbei kann es sich um Geräusche aus der Natur handeln, wie wir sie vom Wald (Rauschen der Blätter, Zwitschern der Vögel etc.) oder Wasser (Meeresrauschen, plätscherndes Wasser im Bach etc.) usw. kennen. Wenn das Baby dann aus „eigener Anstrengung“ einschlafen kann, dann ist dies ein absoluter Wendepunkt in seiner Entwicklung.

9-12 Monate Schlafregression

Im Zeitraum zwischen 9-12 Monaten erfolgt der nächste Entwicklungssprung im Leben der Kleinkinder. Das Kind beginnt die Zugehörigkeit zu den Eltern zu begreifen. Dieses mündet darin, dass es eine Art Trennungsangst entwickeln kann, die manifest wird, wenn man versucht, es für den Mittagsschlaf oder die Nachtruhe hinzulegen.

Gleichzeitig kann man auch große Fortschritte in der körperlichen Entwicklung beobachten. Das Kind kann sitzen, stehen und möglicherweise schon ein paar Schritte laufen. Diese neuen Fähigkeiten versucht das Kind auch im Bett zu verifizieren, was vollkommen normal ist und was man nicht unterbinden sollte. Früher oder später wird das Kind feststellen, dass es sich hinlegen und von alleine einschlafen kann.

Was tun in diesem Fall?

Es ist wichtig, bei der täglichen Routine zu bleiben und das Kind an Mittagschlafzeiten zu gewöhnen. Es ist ebenfalls wichtig, beim Kind zu bleiben und den Augenkontakt aufrecht zu erhalten. Das Kind sieht dann, dass die Eltern in der Nähe sind.

Kontraproduktiv ist es, dem Kind irgendwelche neuen Sachen zu geben, die sie zuvor nicht hatten, um einzuschlafen. Denn dies ist der Zeitpunkt, wo das Kind lernt, ohne äußere Anreize von selbst einzuschlafen und im Optimalfall die Nacht durch zu schlafen.

12-15 Monate Schlafregression

Zu diesen Zeitpunkt kann es vermehrt zur Trennungsangst kommen. Das Kind kann jetzt darauf bestehen, ein Zeichen von Zuneigung zu bekommen, um einzuschlafen. Kinder in dem Alter haben auch schon gelernt, dass die Produktion von lauten Geräuschen zu für sie positiven Resultaten führt.

In diesem Stadium ist es wichtig zu erkennen, dass all diese Dinge natürlich und keine Fehlentwicklung für das Kind sind. Das Kind will Aufmerksamkeit und hat bereits seine eigene Strategie entwickelt, diese Aufmerksamkeit auch zu bekommen. Das ist eher ein Zeichen von Intelligenz. Aber es gibt doch keinen Grund, von der bislang durchgeführten Routine abzuweichen. Im Gegenteil.

Was tun in diesem Fall?

Sehr einfach: Weiter machen wie bisher. Ein kurzes Kuscheln, wenn das Kind aufwacht. Aber ansonsten ist konsequente Routine das Geheimnis des Erfolgs. Das gilt auch für die Zeit am Abend, wenn es Zeit für die Bettruhe ist. Hier kann sich die Trennungsangst steigern, wenn das Kind den gleichen Elternteil jeden Abend erwartet.

Tagsüber ist es angeraten, die Nickerchen auf nur eins zu verkürzen. Das sollte genug und hilfreich sein, um einen guten Nachtschlaf zu fördern. Je nach Kind kann auch ein Teddybär, ein Spielzeug, ein Schmusetuch etc. Trost spenden, nach dem das Kind sucht. Und es nimmt etwas den Druck von den Eltern.

24 Monate Schlafregression

Soweit so gut. Es dürfte eine frohe Botschaft sein, zu erfahren, dass dies die letzte Schlafregression ist, durch die Kinder und Eltern zu gehen haben. Das Kind ist jetzt zwei Jahre alt. Und hier fangen die Kinder an, ihr Gefühl für Unabhängigkeit zu testen. Sie testen auch, wie weit sie bei den Eltern gehen können. Zum Beispiel mit der Weigerung, schlafen zu gehen. Warum nicht? Weil sie es einfach nicht wollen, egal was die Eltern davon halten.

Es gibt Eltern, die das Kind dann in ein größeres Bett legen, was nicht ratsam ist. Es ist zu früh dafür. Und es bietet dem Kind einen größeren Raum für Exkursionen und neu gewonnene Freiheiten. Auch das Nickerchen am Tag sollte beibehalten werden, bis dass das Kind mindestens zehn Tage zur gewohnten Zeit nicht mehr schläft. Das Schlafzimmer sollte vollkommen dunkel sein. Der Grund dafür ist in meinem Beitrag zum Melatonin beschrieben.

Was tun in diesem Fall?

Ruhe bewahren und weitermachen. Weitermachen mit dem „alten“ Kinderbett und den Nickerchen am Tag. Und weitermachen mit der Schlafroutine, die bis zu diesem Zeitpunkt durchgeführt worden ist.

Auch tagsüber ist es günstig, eine gewisse Routine aufrechtzuerhalten, einen Zeitplan, der die richtige Menge an Spielzeit, Ruhezeit und Schlafzeit beinhaltet. Es macht wenig Sinn, das Kind zu übermüden oder, die andere Seite des Extrems, das Kind zu unterfordern.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 20.08.2024 erstellt.